Ecuador und Galapagos

Berge, Tiere und viel mehr...


Reisetagebuch

 

 

 

 

 

Das ist das Angenehme auf Reisen, dass auch das Gewöhnliche durch Neuheit und Überraschung das Ansehen eines Abenteuers gewinnt...
 
Johann Wolfgang von Goethe


Erste Woche, erster Tag

 

Nach einer Anreisezeit von rund 18 Stunden sind wir schließlich zwar müde, aber voll freudiger Erwartung in unserem Hotel in Quito angekommen. Die Anreise war zwar lang, hat aber reibungslos geklappt und wir konnten unterwegs schon allererste Kontakte zu unseren Mitreisenden knüpfen.

Zu allzu viel Aktivität hat es aber heute nimmer gereicht, dazu waren wir einfach zu müde.

 

Zweiter Tag

 

Frisch ausgeschlafen und nach einem herzhaften Frühstück sieht die Welt gleich freundlicher aus, und wir sind voller Vorfreude auf das gerade beginnende Abenteuer. Wir beschließen, uns die Stadt, in der wir gestern Abend gelandet sind, etwas genauer anzusehen. Quito liegt schon sehr hoch oben in den Anden, auf 2800 Metern über dem Meeresspiegel.

 

 

Unser erstes Ziel ist das kleine, aber feine Museum ' Inti Nan'. Hier stellen wir uns mit einem Fuß auf die linke, mit dem anderen auf die rechte Erdhalbkugel, schon ein tolles Gefühl...

 

 

Wir fahren weiter durch die Vorstadt den Panecillo-Hügel hinauf, hier steht die 'Jungfrau von Quito', der wir selbstverständlich unsere Aufwartung machen. Diese riesige Figur, die segnend ihre Hände über die Stadt hält, beeindruckt uns schon sehr.

So ganz nebenbei genießen wir von hier oben einen fantastischen Blick auf die Stadt zu unseren Füßen, deren Ausdehnung uns jetzt erst klar wird.

Die meisten Häuser hier sind nicht sehr hoch, was wohl der etwas unruhigen Erde hier geschuldet ist. Es gibt in dieser Ecke der Welt mitunter recht lebhafte Vulkane, leichte Erdstöße sind keine Seltenheit.

 

 

Schließlich haben wir uns sattgesehen und fahren die kurvenreiche Strecke hinunter bis zum alten Stadtkern von Quito, der komplett zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Die Altstadt enttäuscht uns nicht, nimmt uns gefangen mit ihrem Charme. Wir besichtigen „Iglesia y Convento“, schauen von oben in die wohl älteste Straße der Stadt mit dem klingenden Namen „Calle de la Ronda“. Besonders die prunkvolle Kirche „La Compania de Jesus“wirkt fast schon einschüchternd in ihrer goldenen Pracht, ist aber doch herrlich anzuschauen.

Schnell ist der Nachmittag vergangen. „Heute abend haben wir uns etwas Luxus verdient“, meint Gabriel, unser Guide für diese Reise. Er verspricht uns ein tolles Abendessen, bei dem wir uns auf die Küche Ecuadors einstimmen können und wollen.

 

 

Dritter Tag

 

Heute nehmen wir Abschied von Quito, gleich nach dem Frühstück verfrachten wir unser Gepäck und uns selbst in unseren kleinen Tourbus und fahren los über die Ostkordilleren hinein ins Amazonasbecken. Wir gestatten uns einen Stop bei den Thermalquellen von Papallacta um hier ein entspannendes Bad zu nehmen. Malerisch schmiegen sich die verschiedenen Becken, von denen jedes eine andere Wassertemperatur aufweist, in die Landschaft, beginnend bei ca. 40 Grad aufwärts. Wie in der Sauna liegen dazwischen jeweils Abkühlbecken, ein munter vorbeiströmender kalter Gebirgsbach bietet die gleiche Möglichkeit.

 

 

Wir wissen die Pause zu schätzen und zu genießen, entspannt und erfrischt treten wir die Weiterfahrt an.

Ohne Hast und mit einigen Fotostops rollen wir bergab durch den Nebelwald, bis wir schließlich ein kleines Lokal erreichen. Hier lernen wir uns eine für diesen Landstrich bekannte Spezialität schmecken, „Trucha“, was soviel heißt wie Forelle.

Erfrischt und sehr satt setzen wir unseren Weg fort, stetig bergab, über 2700 Meter. Die Vegetation verändert sich zusehends, wird dichter und tropischer je tiefer wir kommen. Die Temperatur allerdings klettert höher, je weiter wir hinunterfahren, ebenso die Luftfeuchtigkeit. Schließlich kommen wir bei einem winzigen Örtchen an, wo wir unseren Bus und das „große Gepäck“ abstellen. Nur mit einer kleinen Tasche mit dem Nötigsten für die nächsten beiden Tage steigen wir in Jeeps um, und fahren auf abenteuerlichen Pfaden in den ecuatorianischen Bergdschungel hinein, der ehemaligen Hacienda und heutigen Dschungellodge „Hakuna Matata“ entgegen, einem kleinen Paradies, welches uns in den nächsten beiden Tagen Heimat sein wird.

 

Vierter Tag

 

Mit Gummistiefeln und Regenponchos und unseren Fotoapparaten bewaffnet starten wir gleich nach dem Frühstück durch. Eine Wanderung in den Regenwald isst angesagt. Diese entpuppt sich durchaus als kleines Abenteuer. Zur Sicherheit haben wir neben Gabriel noch einen einheimischen Naturführer dabei samt seiner Machete, von der er mitunter auch durchaus Gebrauch macht.

Der schmale, durch den nächtlichen Regen glitschige Pfad führt uns stetig bergan und fordert unsere Reserven. Eine ganze Zeit folgen wir einem klaren Bach, rasch finden wir heraus, dass es sich am besten im Wasser läuft, was uns in der feuchtheißen Luft zumindest psychologisch etwas abkühlt.

 

 

Die kleinen Lern-Pausen, in denen wir viel über die Vegetation hier erfahren, kommen uns sehr gelegen, so haben wir auch Gelegenheit, wieder zu Atem zu kommen.

Gabriel erklärt, dass der Urwald hier gerade mal 20 Jahre alt ist, ein sogenannter 'Sekundärwald' ist. Vorher befand sich hier Weideland, dieses wurde aber von den Bauern aufgegeben. Wir können das kaum glauben wenn wir uns umsehen, in unfassbar kurzer Zeit eroberte sich die Natur das Gelände zurück.

Für uns Besucher hat das den Vorteil, dass Leben und Blüten, die sonst nur in den hohen Baumwipfeln zu finden sind, sich nun quasi vor unseren Augen entfalten.

 

 

Irgendwann haben wir den höchsten Punkt unserer Wanderung erreicht und gönnen uns eine ausgedehnte Pause auf einer kleinen Lichtung. Hier wachsen allerlei seltsame Pflanzen, mit denen wir unseren Schabernack treiben...

Ausgeruht und gut gelaunt machen wir uns auf den Rückweg. Dieser entpuppt sich allerdings als nicht weniger beschwerlich. Er fordert unsere ganze Aufmerksamkeit, es ist sehr rutschig und schlammig. Schließlich und endlich aber kommen wir unbeschadet wieder unten bei der Hakuna-Matata-Lodge an, wo uns eine kühle Dusche erwartet und ein leckeres Mittagessen.

 

 

So gestärkt unternehmen wir einen kurzen Spaziergang zum Fluss Inchillaqui, der ganz in der Nähe

seinen Weg durch den Dschungel sucht. Die unberührte Natur, die wir hier finden beruhigt und entschleunigt, lässt uns zur Ruhe kommen. So lassen wir diesen herrlichen Tag ausklingen.

 

Fünfter Tag

 

Sehr zeitig klettern wir aus den Federn, wir haben heute viel vor. Unser erstes Ziel ist der kleine Markt von Archidona. Dort machen wir Bekanntschaft mit einer für uns doch recht gewöhnungsbedürftigen Spezialität dieses Landstrichs, 'Chontacuros' das sind in Bananenblätter gewickelte große Maden, aus denen, sofern man sie nicht aufisst, große, schillernd-bunte Käfer schlüpfen. Längst nicht jedes Mitglied unserer Gruppe hatte den Mut davon zu kosten...

 

 

Nun verlassen wir den Bergdschungel endgültig und bewegen uns parallel zum Fluss Napo in Richtung Amazonas-Regenwald. In Puerto Barantilla, einem kleinen Nest am Rande des Dschungels, parken wir unseren Bus und holen frische Sachen aus unseren Koffern, wieder für zwei Tage. Wir haben Zeit für einen kurzen Stadtrundgang und eine Erfrischung in Form eines Eiskaffee, bevor wir hinunter zum Flussufer aufbrechen.

Ab jetzt geht’s mit Einbäumen weiter, die uns durch den dichten Dschungel den Fluss hinunter bringen bis zur 'Liana-Lodge', wo wir für die nächsten beiden Tage bleiben wollen. Hier erwartet uns schon ein leckeres Mittagessen, auch eine kühle Dusche ist uns sehr willkommen in der feuchten Hitze, die hier herrscht.

 

 

Ein langestrecktes, hölzernes Motorboot bringt uns am späteren Nachmittag zur nahegelegenen Tierauffangstation 'amaZOOnico', die wir uns unbedingt anschauen möchten. Die älteste Station dieser Art Ecuadors beherbergt über 500 Tiere, die hier möglichst auf ein Leben in Freiheit vorbereitet werden sollen. Das gelingt aber leider nur in einem Drittel der Fälle, erfahren wir. Viele der traumatisierten und verletzten Tiere, die meist aus Konfiszierungen hierher gebracht werden, könnten in der Freiheit nicht überleben, auch nicht im 'Schutzwald', der die Station umgibt.

Traurig ist, dass solche Stationen gebraucht werden, jedoch tröstet uns der Gedanke, dass hier versucht wird den Tieren so gut wie möglich zu helfen.

 

 

Auf dem nun schon bekannten Wasserweg kehren wir zur Lodge zurück und lassen uns das sehr leckere Abendessen schmecken. Noch immer haben wir Energie, erstaunlicherweise...

Angetan mit Gummistiefeln, Taschenlampen und Fotoapparaten starten wir zu einer Nachtwanderung in den umliegenden Regenwald, natürlich haben wir einen ortskundigen Naturführer dabei. Er macht uns auf viele kleine Lebewesen aufmerksam, die wir ohne ihn wohl kaum entdeckt hätten. Wir versuchen uns so leise wie möglich vorwärts zu bewegen, um die Tierchen nicht zu erschrecken und damit auch zu vertreiben. Wir begegnen Riesenspinnen, Stabschrecken, schillernden Käfern und Eidechsen. Frösche gibt es in den verschiedensten Größen und Farben, am Ende gelingt es Gabriel sogar eine Tarantel aus ihrem Erdbau zu locken...

Das Dschungel-Nachtleben ist wirklich eine interessante Erfahrung, die diesen ereignisreichen Tag passend abschließt.

 

Sechster Tag

 

Heute haben wir eine anstrengende Tour vor, wir wollen eine längere Wanderung durch den Primärwald unternehmen. Primär, das heißt 'alter, reifer Wald'. Dieser Teil des Regenwaldes gehört zum gleichen Schutzprojekt 'Selva Viva' wie auch unsere Lodge. Zur Sicherheit nehmen wir auch heute wieder einen einheimischen, ausgebildeten Naturführer mit, wie schon in der vergangenen Nacht. Dieser erklärt uns viel über den Wald, macht uns auf die verschiedenen hier wachsenden Holzarten aufmerksam und auch auf etliche kleinere und größere Waldbewohner und ihre Behausungen.

Der Weg ist eigentlich kein Weg, sondern ein wasserführender Bach, den wir mit unseren Gummistiefeln aufwärts stampfen, um Steine, kleinere Felsen und andere Hindernisse herum oder hinweg.

 

 

Irgendwann kommen wir irgendwie doch oben an. Erschöpft und durstig machen wir uns über unseren Wasservorrat her und kommen langsam wieder zu Atem. Erst dann haben wir die Energie uns umzusehen und die grandiose Aussicht über die Wipfel zu genießen.

Ausgeruht und mit neuer Kraft machen wir uns an den Abstieg zum Fluss, was sich allerdings als nicht weniger anstrengend und schweißtreibend herausstellt, wir müssen sehr aufpassen wohin wir unsere Füße setzen.

 

 

Wer Aussicht genießen will,
muß auch die Mühen des Aufstiegs
auf sich nehmen...

 

 

Aber was nun folgt, ist Spaß pur!

Wir packen unsere Rucksäcke und Kameras in das Motorboot, welches uns schon erwartet.Wir aber steigen diesmal nicht ein, jeder von uns schnappt sich statt dessen einen großen Gummireifen. In diesen lassen wir uns rücklings hineinplumpsen um uns gemütlich von der Strömung des Rio Arajuno treiben zu lassen, bis hinunter zur Liana-Lodge, wo uns schon das heute sehr verdiente Mittagessen erwartet.

 

 

Später am Nachmittag setzen wir mit dem Boot über zur Insel Anaconda, dort besuchen wir Teresa und ihre Familie. Sie gestattet uns einen Blick in ihr kleines Bauernhaus und so lernen wir auch etwas über die Lebensweise der Menschen hier. Teresa zeigt uns wie 'Chicha', hergestellt wird, ein für diese Gegend typisches, vergorenes Getränk, welches wir natürlich kosten müssen. Es mutet unseren Gaumen fremdartig an, säuerlich aber doch wohlschmeckend und erfrischend...

Im Garten der Familie testen wir unser Geschick im Blasrohrschießen, mit mehr oder weniger Erfolg. Aber Spaß hat uns die Sache allemal gemacht!

 

 

Schließlich verabschieden wir uns von Teresa und ihren Lieben, besteigen wieder unser Boot um dem Sonnenuntergang entgegen zu schippern, den wir bei einer kleinen Insel im Rio Napo genießen wollen und um nebenbei die Scharen von Wasservögeln zu beobachten, die um diese Stunde zu ihren Nestern heimkehren. Zwar hat sich die Sonne etwas versteckt, aber die Vögel sind da bzw. kommen herbeigeflogen. Vom Boot aus beobachten und genießen wir das Schauspiel bis es Zeit wird, zur Lodge zurückzukehren.

 

Siebter Tag

 

Heute verlassen wir den Regenwald und die schöne Liana-Lodge um ins Hochland der Anden zurückzukehren. Wir fahren bis zu dem hübschen Dschungelstädtchen Pujo, auch bekannt als Zimtstadt, hier legen wir einen kurzen Stopp ein.

 

 

Weiter geht's entlang des Pastaza-Canyon, der gesäumt ist von wunderschönen größeren und kleineren Wasserfällen, die wir bei einem Spaziergang genauer in Augenschein nehmen können. Der Bekannteste ist gewiss der 'Pailon del Diabolo' (Teufelspfanne), der sich über 80 Meter in die Tiefe stürzt und dabei einen Höllenlärm veranstaltet. Über eine Hängebrücke spazieren wir bis zu einem Aussichtspunkt und genießen diesen grandiosen Anblick.

 

 

Eine kleine Weile später erwartet uns ein weiteres Schmankerl: Zumindest die Mutigeren von uns klettern in eine winzige Gondel und rauschen über das bodenlos erscheinende Tal hinweg, ein absolut herrliches Erlebnis!

 

 

Am späten Nachmittag erreichen wir schließlich unser Hotel in Banos. Wir sind zwar ziemlich geschafft, lassen uns einen abendlichen Bummel durch die Stadt nicht nehmen... 

 

Genug für heute?                                                       Hier geht's nach oben, da zu Unsere Reisen und dort zur Startseite

 

Zweite Woche, achter Tag

 

Unser erstes Ziel heute ist der Markt von Pujili, der als noch sehr ursprünglich gilt. Den Einheimischen dient er neben dem Handel auch als Treffpunkt. Hier wird hauptsächlich Obst und Gemüse verkauft. Touristen sieht man (noch) selten, der Markt gilt als Geheimtipp.

Ungezwungen schlendern wir zwischen den Ständen umher, bestaunen und kosten die angebotenen Köstlichkeiten.

 

 

Zum verabredeten Zeitpunkt finden wir uns wieder beim Bus ein und starten in Richtung des Kratersees Quilotoa, der etwas abseits unserer Route liegt. Den kleinen Umweg nehmen wir gerne in Kauf, schon der Weg, der uns über den Gebirgskamm hinwegführt gefällt uns sehr. Leider ist das Wetter hier oben in 3800 m Höhe nicht so toll, jedoch lichten sich die dicken Wolken doch etwas und gewähren uns einige wunderschöne Einblicke in diesen herrlich gelegenen See. Bei Sonnenschein erst muss der Anblick überwältigend sein...

 

 

Die Bewegung in der für uns Flachländer ungewohnt dünnen Luft strengt uns doch an, so dass wir doch reichlich müde und etwas außer Puste wieder bei unserem Bus ankommen und die letzte Etappe für heute antreten.

Diese führt uns durch eine oft fremdartig anmutende Landschaft, die geprägt ist durch Vulkanausbrüche, Lavaströme und tiefe Erdspalten. Die Vulkantätigkeit bringt aber auch Gutes, die Asche düngt den Boden, macht ihn sehr fruchtbar. Die Welt hier ist grün überwachsen, sogar noch in dieser Höhe, viele Agrarprodukte gedeihen auf den Feldern und ernähren ihre Menschen und Tiere gut.

Schließlich erreichen wir unser Domizil in Lasso und richten uns häuslich ein.

 

Neunter Tag

 

Gleich nach dem Frühstück brechen wir auf, unser Tagesziel für heute ist der Cotopaxi, der höchste aktive Vulkan der Erde. Vorher aber machen wir einen Abstecher zur Hacienda La Cienega, die schon viele illustre Gäste beherbergt hat. Eine mit alten Eukalyptus-Bäumen bestandene Allee leitet uns zum Herrenhaus, welches uns irgendwie an Filme wie' Vom Winde verweht' erinnert. Heute ist darin ein komfortables Hotel untergebracht, wir gehen sofort auf Entdeckungstour, müssen unsere Neugier nicht zügeln. Ein Bummel durch den wunderhübschen Garten rundet das Erlebnis ab. Angemessen beeindruckt klettern wir wieder in unseren Bus und bewegen uns weiter aufwärts, bis wir beim Nationalpark ankommen.

 

 

Übrigens fahren wir auf unserem Weg immer mal wieder ein Stück weit auf der Panamericana, dieser berühmten, 25.750 km langen Traumstraße, die diesen Kontinent von Alaska bis Feuerland durchquert.

Wir rasten kurz um uns mit Wasser und Futter einzudecken, bevor wir das kleine Museum betreten, in dem uns Gabriel anhand der Ausstellung die Geschichte des Vulkans näherbringt, der seit einigen Jahren wieder sehr aktiv ist.

Wir fahren weiter, tiefer und tiefer in den Nationalpark hinein bis hin zur Limpiopungo-Lagune. Hier machen wir eine Wanderung, lernen viel über die Pflanzen und Tierwelt, die sich hier oben in 4000 m Höhe erstaunlicherweise angesiedelt hat.

 

 

Aufgrund der momentanen Aktivität des schneebedeckten Riesen vor uns dürfen wir nicht näher heran, das Besteigen ist verständlicherweise verboten. So zuckeln wir langsam weiter durch diese wundersame, zerklüftete und dennoch schöne Landschaft, bis hin zur Berghütte„Tambobaxi“, in der schon Reinhold Messmer geschlafen hat und wo auch wir die Nacht verbringen wollen.

Gleich nach dem Abendessen macht uns Gabriel mit den Fluchtwegen sowie Sammelpunkt vertraut, zeigt uns wo wir Überlebensbeutel finden im Falle eines plötzlichen Alarms. Im Moment herrscht Alarmstufe gelb, es könnte also durchaus passieren dass wir rennen müssen...

 

Zehnter Tag

 

Schon lange vor dem Frühstück sind wir auf den Beinen, der Berg ruft... Will heißen, er hat sich für eine Weile von den tief hängenden Wolken befreit und zeigt uns gutmütig seine schneebedeckte Spitze, gekrönt von einer kleinen Rauchwolke, die uns sanft daran erinnert, dass dieser Berg nicht schläft. Diejenigen von uns mit leichtem Schlaf spürten überdies in der Nacht zwei leichtere Erdbeben. Nun aber sieht alles ruhig aus, die Alarmstufe wird nicht erhöht, zumindest vorab. Würde die Stufe auf Orange angehoben, hätte das unseren sofortigen Aufbruch zur Folge, der Park würde in diesem Fall umgehend geschlossen. Wenn wir uns die überall herumliegenden Felsbrocken anschauen, die dieser Berg mit unvorstellbarer Macht bis hierher zu uns und noch weiter spuckt, verstehen wir das vollkommen...

 

 

Aber alles ist gut, wir frühstücken gemütlich, danach machen wir einen Ausritt in die Umgebung.Ein netter Indio führt eine Gruppe hübsch aussehender Pferdchen mit verschiedenen Schulterhöhen heran. Wir machen uns mit den Tieren bekannt, bekommen einen Crashkurs in Sachen Reiten. Das Aufsitzen klappt schon mal und stolz wie Bolle schauen wir uns um.

Etwas ungewohnt ist das schon so hoch oben, aber zumindest mein Tierchen ist sehr kooperativ und reagiert auf meine zögerlichen Kommandos prompt und willig. Irgendwie kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass der kleine Schecke ganz genau weiß was er wann tun muss, viel besser als ich. So fange ich an mich zu entspannen und diesen Ritt auf dem Vulkan zu genießen.

 

 

Langsam, fast schon widerwillig steuern wir die Hütte wieder an, wo schon ein leckeres Mittagessen auf uns wartet. Und schon beladen wir wieder unseren Bus und machen uns auf den Weg, wir haben noch eine lange Fahrt vor uns. Über die Panamericana geht es in Richtung Riobamba, einer Stadt am Fuße des Chimborazo. Hier wollen wir zwei Nächte bleiben und sind schon gespannt auf die Umgebung...

 

Elfter Tag

 

Heute wollen wir zum Chimborazo-Nationalpark fahren um dort ein Stück weit diesen herrlichen, schneebedeckten Riesen zu erwandern. Dieser erloschene Vulkan ist der höchste der Welt. Mit unserem Bus zuckeln wir langsam bergan, nachdem wir die Panamericana wieder verlassen haben.

Hinter dem Parkeingang geht es weiter über eine Naturpiste, bis hinauf auf eine Höhe von gut 4800 Metern. Die Landschaft zeicht sich recht karg und steinig, aber es gibt auch Leben. Niedere alpine Pflanzen kämpfen gegen den Wind, immer wieder mal sehen wir wilde Wicunas, eine zur Lama-Familie gehörende Unterart.

 

 

Bei der ersten Hütte steigen wir aus, die Luft ist kalt und sehr dünn. Jede Bewegung ist sehr anstrengend. Nun teilt sich unsere Gruppe doch, die Mutigeren steigen auf bis auf 5000 Meter, wo sich eine weitere kleine Station  befindet. Der Rest von uns, der nicht so gut zu Fuß und Lunge ist, bleibt auf dieser Höhe. Auch hier finden sich tolle Panoramen, und zum Aufwärmen heißen Kakao.

Alle kommen unbeschadet nach 2 Stunden wieder beim Bus an, wir sind recht hungrig geworden. Also kehren wir auf dem Rückweg nach Riobamba in ein lokales Restaurant ein. Hier haben wir Gelegenheit Lamafleisch zu probieren, es schmeckt auch gar nicht schlecht...

 

 

Spätnachmittags treffen wir wieder in Riobamba ein und unternehmen noch einen kleinen Stadtbummel.

Heute geht’s zügig in die Falle, morgen müssen wir nämlich gaaanz früh raus…

 

Zwölfter Tag

 

Gegen 4:30 Uhr in der Früh werden wir geweckt und nach einem kräftigenden Frühstück klettern wir, noch immer etwas verschlafen, in unseren Bus  um nach Alausi zu fahren, wieder ein Stück auf der Panamerican Richting Süden. Von der Landschaft sehen wir noch nicht viel durch die Dunkelheit, aber nach dem Morgengrauen werden wir entschädigt. Kleine Indiodörfer, Felder, die noch wie in alter Zeit mit Holzpflügen bearbeitet werden, säumen unseren Weg durch diese Bergwelt, die wirkt, als sei sie aus der Zeit gefallen...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander von Humboldt

 

Endlich kommen wir in Alausi an, her erwartet uns eine besondere Attraktion: Die steilste Bahnstrecke der Welt. Sie schraubt sich in spektakulären Spitzkehren rund um die „Teufelsnase“, stellenweise blicken wir in senkrecht abfallende, schwindelerregende Tiefen, manchmal gegen steil aufragende Felswände. Die Fahrt mit dieser Eisenbahn ist wirklich spektakulär.

 

 

Nach einer kleinen Pause geht’s weiter in Richtung Ingapirca, welches wir am Nachmittag erreichen. 

Ingapirca ist die bedeutendste präkolumbianische archäologische Fundstätte Ecuadors, eine Kultstätte der Canari, die später von den Inkas genutzt und ausgebaut wurde.

 

 

 

Langsam werden wir müde von so vielen Eindrücken, so setzen wir unsere Fahrt nach Cuenca fort, einer hübschen Kolonialstadt. Wir nehmen Quartier in einem netten Hotel in der Altstadt und brechen gleich auf zu einem kleinen Bummel.

Jetzt noch rasch eine leckere Mahlzeit und wir fallen müde in unsere Betten.

Es war ein langer und aufregender Tag heute...

 

Dreizehnter Tag

 

Heute haben wir uns etwas Ruhe verdient, wir beginnen unseren Tag erst um 9:00 Uhr nach einem ausgiebigen Frühstück. Zusammen mit Gabriel wollen wir heute Morgen die Stadt erkunden, die als schönste Ecuadors gilt. Cuenca hat sich den Charme und die Architektur des 19. Jahrhunderts erhalten und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Wir beginnen unsere Runde mit dem Besuch einer kleinen Manufaktur, in der die berühmten Panama-Hüte hergestellt werden und lernen viel über die einzelnen Arbeitsschritte.

 

 

Im Anschluss bummeln wir durch den historischen Stadtkern, bewundern die hübschen kolonialen Häuser und selbstverständlich statten wir der prächtigen Kathedrale einen Besuch ab. Wir gehen auf Entdeckungstour auf dem farbenfrohen Blumenmarkt, auch der Gemüse- und Früchtemarkt der Einheimischen entgeht uns nicht.

Ein Stück begleiten wir den momentan recht wilden Rio Tomebamba, in den Höhen des Gebirges hat es in den letzten Tagen viel geregnet, entsprechend ungezügelt wirkt der Fluss.

 

 

Nun kommen wir wieder bei unserem hübschen Hotel an und gönnen uns eine Stunde Pause, bevor wir nochmal losziehen, alleine diesmal, um die Stadt in unserem eigenen Tempo zu erkunden und etwas vom Stadtleben hier einzufangen.

Abends erwartet uns noch ein besonderes Schmankerl, nicht alle von uns sehen dem so ganz gelassen entgegen. Zusammen mit Gabriel und Manolo wollen wir ein örtliches Speiselokal aufsuchen, was an sich ja immer sehr interessant ist. Hier aber werden Meerschweinchen serviert…

 

 

Vierzehnter Tag

 

Viele Reisende wissen gar nicht was sie eigentlich suchen.
Aber sie wissen genau, wenn sie es gefunden haben.

 

 

Wir verlassen das Andernhochland und fahren los in Richtung Guayaquil. Der Cajas-Nationalpark liegt auf unserem Weg und so beschließen wir eine kleine Wanderung. Es soll hier mehr als 230 Lagunen geben, die sich in die grüne Panoramalandschaft einfügen. Ein letztes Mal also jagen wir unseren armen Tourbus hinauf auf etwa 4000 Meter. Wir wollen um die „Lagune Liaviuco“ herum und dabei bergab wandern, so ca. 300 Höhenmeter. Leider ist das Wetter heute total gegen uns, es regnet in Strömen. Dadurch wird der schmale Wanderweg  zur Rutschpartie, unsere Schuhe und Füße sind bald durch und durch nass und schlammig. Dennoch gibt es schöne Momente, beispielsweise wenn wir eine Pflanze finden, die nur hier wächst, oder auch ein Vogel auffliegt...

 

 

Nass wie die Katzen und dreckig sammelt uns Manolo wieder auf, er hat’s kommen sehen und den Bus mit alten Zeitungen ausgelegt. Wir fahren los, die die Panoramastraße entlang. Viel sehen wir leider nicht, die tiefhängenden Wolken sind gegen uns. Mit jedem Meter, den wir weiter herabfahren, wird es wärmer und die Landschaft tropischer.

Gegen Abend erreichen wir unser Ziel Guayaquil, nehmen Quartier und brechen sofort zu einem kleinen Stadtrundgang auf. Wir bestaunen die herrliche Kathedrale, spazieren durch den Iguana-Park. Hier treffen wir auf große grüne Echsen, die sich auf Rasenflächen, in Bäumen, auf den Wegen, kurzum, überall tummeln. Sie scheinen keinerlei Scheu zu haben vor den vielen Menschen, die den Park ebenfalls bevölkern. Auch die schöne Uferpromenade lassen wir nicht aus, der riesenbreite Fluss bietet schon einen beeindruckenden Anblick.

 

 

Na, reicht's euch mal wieder?                               Hier geht's nach oben, dort zu Unsere Reisen und da zur Startseite...

 

Dritte Woche, fünfzehnter Tag

 

Schon morgens werden wir zum Flughafen gebracht, dort müssen wir uns von Manolo, unserem Fahrer, samt seinem Bus verabschieden, was wir schweren Herzens und mit vielen Umarmungen tun.

Nach den unvermeidlichen Formalitäten klettern wir in den Flieger und düsen ab auf die Galapagos-Insel San Cristobal. Hier erwartet uns etwas völlig Neues. Etwas holprig setzen wir auf der kurzen Landebahn von Puerto Baquerizo auf, gehen durch den Zoll, die Bestimmungen sind sehr streng, nichts Essbares, weder Samen, Pflanzen noch Tiere, nichts darf ein- oder ausgeführt werden um dieses Paradies hier nicht zu gefährden.

Binnen einiger Minuten schon haben wir unser kleines Hotelchen direkt ab Strand erreicht. Wir checken ein, packen sogleich unsere Rucksäcke und sind schon wieder unterwegs mit neuem Bus und Fahrer. Quer über das Hochland der Insel führt die gewundene Straße nach Galapaguera, wo wir eine Aufzucht- und Auswilderungsstation für die riesigen Landschildkröten besuchen wollen. Auf der Fahrt lernen wir schon einiges über die Vegetationszonen hier.

 

 

Die Galapagos-Riesenschildkröten werden bis zu 200 Jahre alt und etwa 300 kg schwer. Diese Tiere sind vom Aussterben bedroht, hier zieht man sie auf und wildert sie dann nach und nach aus. So wird versucht, die Art zu erhalten.

 

Anschließend fahren wir zum Strand von Puerto Chino und stürzen uns in die Fluten, nach der drückenden Schwüle der letzten Stunden eine wahre Wohltat...

Zurück im Hotel machen wir Bekanntschaft mit den hier lebenden Seelöwen, die keinerlei Angst vor den Menschen haben, ein Phänomen, das hier überall zu beobachten ist. Menschen und Tiere leben nebeneinander, die Tier sind die wahren Besitzer dieser Inseln, der Mensch ist hier zu Gast.

Wir haben das begriffen und wollen uns danach verhalten.

 

Sechzehnter Tag

 

Heute legen wir einen „Wassertag“ ein, mit dem Schnellboot fahren wir zur Felseninsel Leon Dormingo. Die Silhouette ähnelt einem schlafenden Löwen. So lange wie möglich bleiben wir nah bei der Küste auf den Klippen wohnen viele Vögel, besonders gut können wir Blaufußtölpel und Pelikane beobachten.

 

 

Am Strand von Puerto Grande legen wir an. Strand und Felsen locken uns zu einem ersten Schnorchelgang in der geschützten Bucht. Ein kleiner Spaziergang am Strand rundet die Pause ab.  Mangroven wachsen hier, wir sehen Einsiedlerkrebse und lernen verschiedene Pflanzen kennen.

Dann geht’s weiter hinaus, die Wellen werden höher und spielen mit unserem kleinen Schnellboot. Flossen an, Taucherbrille auf die Nase und ein Sprung vom Boot ins kühle Meer! Unter Wasser spüren wir den Regen nicht, dafür sehen wir jede Menge größerer und kleinerer Fische, die sich rund um die hoch aufragenden Felsen tummeln. Wir müssen aufpassen, dass uns Strömung und Wellen nicht zu dicht an die Felsen bringen, die Verletzungsgefahr wäre zu hoch. Wir schnorcheln durch einen schmalen Spalt zwischen den Felseninseln hindurch, unser Bootsführer umschifft diese und sammelt uns auf der anderen Seite wieder auf.

Das hat richtig Spaß gemacht, wir haben uns eine Stärkung verdient. Im strömenden Regen, nass sind wir ja eh schon, verspeisen wir ein leckeres Reisgericht. Dann treten wir die Rückfahrt an. Nass, aber ansonsten heil und gesund, kommen wir wieder in unserem Hotel an und spülen uns rasch das Salz von der Haut, bevor wir wieder aufbrechen zu neuen Taten.

 

 

Wir statten dem „Centro de Interpretacion“ des Nationalpark Galapagos einen Besuch ab und lernen etwas über die Entstehungsgeschichte der Inseln. Anschließend wandern wir zum „Corro de Las Tijeretas“ oder Fregattvogelfelsen. Auf dem Weg gibt es viele Aussichtspunkte, wir genießen den Blick auf die Bucht, Felsen und Bewohner immer wieder anders.

 

 

Schließlich wandern wir hinab zum Strand bei Cabo de Horno, dort lassen wir die Natur auf uns wirken und erleben einen herrlichen Sonnenuntergang.

Wir sputen uns, denn zum Abendessen sind wir heute bei einer Fischerfamilie zu Gast. Wir freuen uns sehr darauf. Das Essen ist köstlich, die Menschen nett und gastfreundlich. Es war ein toller Tag, wir fallen satt und müde in unsere Betten.

 

Siebzehnter Tag

 

 Weit weg bist du verdammt nah an dir Selbst

                                                

Martin Krengel

 

 

Unser Inselhopping geht weiter, nach dem Frühstück laufen wir mit unserem Gepäck ein kurzes Stück zur Mole, dort werden abermals unsere Taschen und Rucksäcke kontrolliert, weder Samen noch Pflanzen es dürfen von Insel zu Insel wandern, um die Besonderheiten jeder einzelnen zu erhalten. Dann klettern wir mit unseren Siebensachen auf ein kleines Schnellboot, welches uns in etwa drei Stunden zur Insel Floreana bringen soll. Wir haben Glück, das Wetter ist gut und die Wellen erträglich. Mitunter begleiten Delfine und Seevögel unseren Weg, es ist eine Freude, die Tiere zu beobachten.

 

 

Floreana ist sehr abgelegen und nur mit dem Boot zu erreichen, nur wenige Menschen leben hier, 120 um genau zu sein. Früher ein Piratennest, später siedelte die deutsche Familie Wittmer hier, die bis heute das einzige Hotel betreibt.

Nach unserer Ankunft erkunden wir das Hochland und besuchen dabei auch die Wohnhöhlen, die die ersten Siedler in den Tuff geschlagen haben. Wandern macht hungrig, auf dem Rückweg zu unserem Strandhotel kehren wir in ein kleines Lokal ein und lassen uns ein leckeres Fischgericht schmecken.

 

 

 Wir sind gleich wieder bereit für neue Taten. Ein kurzer Spaziergang bringt uns zur „Loberia“, einen schönen Strand mit vorgelagerten Klippen und Inselchen. Hier können wir nach Herzenslust baden oder schnorcheln, auch Futter für unsere Kameras gibt es zur Genüge. Die schwarzen Lavabrocken sind besiedelt mit allerlei Echsen, Krabben und Krebsen, auch Seelöwen soll es hier geben, die sich allerdings verstecken. So geht ein weiterer Tag in diesem Naturparadies zu Ende.

 

Achtzehnter Tag

 

Mit dem Schnellboot geht es weiter zur größten der Inseln, Isabela. Wir umrunden die kleine Insel Tortuga, dabei haben wir Gelegenheit Kolonien von Pelikanen, Blaufußtölpeln, Möwen und anderen hier heimischen Vogelarten, wie Fregattvögel und Kormoranen zu beobachten. Spielende Delfine begleiten uns auch heute ein Stück. Schließlich kommen wir vor Isabelas Küste an und nehmen wie schon auf Floreana ein Wassertaxi zur Mole des beschaulichen Fischerdorfes Puerto Villamit. Hier nehmen wir Quartier in einem netten Hotelchen direkt am Strand, den wir sogleich erkunden. Wasser und Wellen empfinden wir als Wohltat bei der drückenden Hitze und extrem hohen Luftfeuchtigkeit, die hier auf den Inseln herrscht.

 

 

 Für den späteren Nachmittag haben wir noch eine Kajakfahrt geplant, die zu einer durch Lavaströme geschützte Salzwasserlagune führt. Wir fahren ein Stück mit einem der witzigen einheimischen offenen Busse bis zur Bucht, nach einer kurzen Einführung klettern wir paarweise in die Kajaks und paddeln los. Wir haben uns nicht getraut, die Kamera mitzunehmen, hier blieb keiner ganz trocken, aber es war ein Riesenspaß.

Die vorgelagerten Lavainseln sind voller Leben: Blaufußtölpel, Pelikane, ja sogar Meeresschildkröten bekommen wir zu Gesicht, von den verschiedenen Meerechsen ganz zu schweigen. Wirklich ein Naturerlebnis, welches wir sicher nicht so schnell vergessen werden. Am Ende des Tages erfrischen wir uns noch einmal in den Wellen, lassen uns von ihnen ein Stück mittragen.

Ein kurzer Abendspaziergang durch das kleine Fischerdorf und ein leckeres gemeinsames Abendessen runden unseren Tag ab.

 

 

Neunzehnter Tag

 

Wandertag, und das bei dieser Hitze!

Wir wissen nicht, ob das jetzt gut oder nicht so gut ist, sind aber trotzdem gespannt auf das Hochland von Isabela.

Mit einem typischen umgebauten Pick-up, der hier als Bus dient geht’s hinauf. Dabei durchfahren wir die verschiedenen Vegetationszonen der Insel, auch auf erkaltete Lavaströme treffen wir, die an den letzten Ausbruch des Vulkans vor gut 10 Jahren erinnern. Wir erreichen schließlich die Ausläufer des Vulkans Sierra Negra, von hier ab wandern wir stets bergauf, bis wir schließlich den Kraterrand erreichen. Der Blick in den hinein ist schon etwas Besonderes!  Dieser Krater hat 9 km Durchmesser, er ist wirklich riesig, der zweitgrößte auf der Welt. Ein Stück weit wandern wir an seinem Rand entlang, genießen immer wieder neue Ausblicke. Wir rasten kurz, um uns etwas vom Aufstieg zu erholen, dann wandern wir zurück.

 

 

Reisen ist das Einzige, dass du dir kaufen kannst, das was dich reicher macht.

 

 

 

 Am Nachmittag wollen wir uns noch eine Schildkrötenaufzuchtstation anschauen, die Tiere werden hier großgezogen und dann ausgewildert, einfach um diese vorm Aussterben bedrohte Art zu erhalten. Der dorthin schlängelt sich idyllisch an etlichen Brackwassertümpeln vorbei, hier haben viele Flamingos und andere Wasservögel ihr Jagdrevier. Nun brauchen wir aber wirklich eine Abkühlung, wieder stürzen wir uns in die Wellen und überlassen uns ihrer Kraft, zumindest für eine Weile. So erfrischt haben wir unsere Unternehmungslust zurückgewonnen und begeben uns auf Echsenjagd, natürlich nur mit der Kamera, auf die Lavaklippen am Strand. Wir haben Glück, einige dieser faszinierenden Tiere sind daheim und modeln uns gerne. Mittlerweile ist es spät geworden, die Sonne versinkt rasch im Meer.

 

 

Zwanzigster Tag

 

Santa Cruz, wir kommen!

In der Frühe brechen wir auf um unser Schnellboot nicht zu verpassen. Die Prozedur kennen wir ja schon, Kofferkontrolle-Wassertaxi-Boot. Die Überfahrt dauert etwa zwei Stunden und kommt uns ein wenig rau vor diesmal.

Aber wir kommen gut an und chartern umgehend einen Bus, der uns ins Hochland bringt, zur Rancho Primicias. Unterwegs halten wir an, um zusammen etwa 300m weit durch einen Lavatunnel zu steigen. Es ist schon erstaunlich, wie so ein riesiger Hohlraum zustande kommen kann. Der Tunnel ist eigentlich viel länger, führt bis hinunter zum Meer, jedoch können wir gefahrlos nur dieses Teilstück erkunden. Wir setzen unsern Weg fort, zusammen mit einem heftigen Regenschauer kommen wir auf der Rancho an.

Hier machen wir Bekanntschaft mit den weltbekannten und uralten Galapagos-Riesenschildkröten, die wir in ihrer grünen, natürlichen Umgebung hier hautnah erleben können. Zu Beginn unseres Aufenthalts auf den Inseln wurde uns eingeschärft uns den Tieren nicht weiter als 2 Meter zu nähern. Wir haben das verstanden, die Tiere jedoch zu unserer Freude nicht immer, sie haben keinerlei Scheu vor uns Menschen und das beschert uns schon besondere Momente.

 

 

 

Anschließend besuchen wir noch die kleine Zuckerrohrmühle „El Trapicho“. Hier schauen wir uns an, wie das Zuckerrohr verarbeitet wird, inclusive der Herstellung des berüchtigten Schohappes, den wir selbstverständlich auch kosten. Brrrr… ein Teufelszeug, dass uns noch zusätzlich von innen aufheizt. Da finden wir den Kaffee schon harmloser und der Tageszeit zuträglicher, der ebenfalls hier hergestellt wird.

Jetzt erst sind wir bereit, unser neues Quartier in dem lebendigen Stächen Puerto Ayora in Augenschein zu nehmen. Wir beziehen die hübschen Zimmer, die uns die letzten drei Tage beherbergen werden. Nach einer ausgiebigen Dusche und einer kurzen Ruhepause bummeln wir gemütlich durch den lebhaften Ort, bevor wir uns gemeinsam leckere Fischspezialitäten aus den hießigen Garküchen schmecken lassen.

 

Einundzwanzigster Tag

 

Zum Abschluss unseres Reiseprogramms haben wir noch ein besonderes Schmankerl vor, wir machen einen Tagesausflug zur unbewohnten Insel Plazas Sur.

Gleich nach dem Frühstück nehmen wir einen Bus, der uns quer über die Insel Santa Cruz bringt, zur Liegestelle der kleinen Jacht, die wir für heute gechartert haben. Mit dem Beiboot werden wir an Bord gebracht und richten uns für den Tag ein.

 Als erstes wollen wir einen Schnorchelgang machen, legen Brillen und Flossen an. Ab geht’s ins kühle Nass!

Die Stelle, an der wir ins Wasser gehen ist relativ flach und nah bei den Felsenklippen, so können wir ganz viele Meeresbewohner beobachten. Wir schwimmen inmitten der Fischschwärme, es ist eine Freude größere und kleinere Fische zu beobachten. „Ein Hai“, macht uns Gabriel aufmerksam, das hätten wir uns nicht träumen lassen.

Zu schade, dass wir (noch) keine Unterwasserkamera besitzen... Immer mehr große und mitunter grimmig aussehende Meeresbewohner kreuzen unseren Weg. Schließlich kehren wir schweren Herzens wieder zur Jacht zurück und klettern an Bord.

Wir nehmen Fahrt auf und nach einer knappen Stunde erreichen wir unsere kleine unbewohnte Insel. Unbewohnt allerdings ist sie aber nur von Menschen, alles hier ist den Tieren und Pflanzen überlassen. Mit unserem Beiboot gehen wir an Land, wir werden von spielenden Seehundbabys empfangen, die zwischen den Felsen toben und die Rückkehr ihrer Eltern vom Fischfang erwarten. Überall wachsen große einzeln stehende Kakteen, Schattenspender und Futter zugleich für die unzähligen verschiedenen Landleguane.  Der rote Korallenstrauch wächst fast überall hier, blankpolierte, glänzende Felsen zeugen von der Anwesenheit unzähliger Robben, auch wenn wir momentan nur einige Babys sehen können. Auf der Rückseite der kleinen Insel finden wir senkrecht abfallende Klippen, die dicht bevölkert sind mit allerlei Seevögeln, die zwischen den Felsen ihre Brutplätze haben. Fregattvögel sind hier ebenso daheim wie Maskentölpel und Sturmtaucher.

 

 

 

Müde und mit prall gefüllten Speicherkarten kehren wir langsam zurück und gehen an Bord. Dort erwartet uns schon eine leckere Mahlzeit, die wir uns so richtig schmecken lassen, bevor wir den Rückweg nach Puerto Ayora  antreten. Dort angekommen, beobachten wir einige Fischer, die gerade hereinkommen dabei, wie sie ihren Fang zerlegen. Pelikane und Seelöwen stehen schon parat um den ein-oder anderen Rest zu ergattern. Einer der schönsten Urlaubstage geht mit einem leckeren Essen zu Ende.

 

Zweiundzwanzigster und letzter Tag

 

 Keine Termine heute, an unserem letzten Urlaubstag haben wir uns etwas Ruhe versprochen. Wir schlafen aus, frühstücken gemütlich, dann packen wir unsere  Badesachen und machen uns auf zum weißen Sandstrand der Tortuga-Bay, den wir über einen gut ausgebauten Wanderweg erreichen. Unterwegs begleiten uns einige kleine Eidechsen und etliche der einheimischen Finken. In der Ferne hören wir das Meer rauschen, kommen ihm langsam näher.

Dann treten wir aus der grünen Vegetationszone und die Bucht liegt vor uns: Azurblaues Meer, stattliche Wellen, weißer feinsandiger Strand, eine wahre Augenweide. Mit den Füßen im Wasser bummeln wir den langen Strand entlang bis zu den Klippen. Hier wohnen Pelikane, Tölpel und andere Wasservögel, sie haben ein gutes Jagdrevier, es wimmelt von Fischen. Wir beobachten die Tiere eine Weile, spazieren dann weiter. Etliche größere Echsen kommen uns entgegen, manche ruhen sich auch im Schatten der Kakteen aus. Keins der Tiere zeigt Angst oder Scheu vor uns, immer wieder ein kleines Wunder. In einer kleinen geschützten Bucht kühlen wir uns etwas ab, bevor wir uns auf den Rückmarsch machen.

 

 

 

Größere Aktionen wollen wir nicht mehr starten, vielleicht ein Eis essen und anschließend an die kleine Lagune am Stadtrand schlendern, wo ein gut begehbarer Holzsteg durch den Mangrovenwald führt... Hier lassen wir dieses Paradies noch ein letztes Mal auf uns wirken bevor wir gemeinsam mit der Gruppe und unserem Reiseleiter Gabriel das Abschlussessen einnehmen. Zusammen lassen die Reise noch einmal Revue passieren.

 

Morgen früh treten wir den langen Heimweg an...

 

 

 Die Straße sagt dem Reisenden nicht, was ihn am Ende des Weges erwartet...

 

Bantu-Weisheit 

 


 

Wohin mögt ihr jetzt?              

Unsere Reisen?              Zur Startseite?

 

Oder etwa weiter mit uns in die große, schöne Welt? Vielleicht - wieder nach Afrika, ganz weit in den Süden diesmal...