Nordseeheilbad Büsum

Wieder am Meer...


 

 

 

 

 

Am Meer findest du vielleicht nicht die Lösung.

Aber du vergisst das Problem.


 

Ein wenig Meer muss auch in diesem Jahr sein, und so packen wir wieder unser Auto voll und ab gehts nach Norden.

Büsum, unser diesjähriges Ziel, war einst eine Insel vor der Küste Dithmarschens. Deren Südseite wurde im Lauf der Jahrhunderte von den Sturmfluten abgetragen. Gleichzeitig vergrößerte sich die Insel an der Nordseite und kuschelte sich so immer näher an das Festland heran. Im 16. Jahrhundert wurde der Landzuwachs eingedeicht und dadurch ans Festland angebunden.

 

Man muss nicht immer gleich sein Leben ändern. Es reicht, ab und zu ans Meer zu                                      fahren.

 

 

 

 

Erste Runde,

von Büsum bis nach Friedrichskoog

und zurück

 

Auch in diesem Jahr können wir es kaum erwarten das Meer wiederzusehen. Also rüber übern Deich und mit den Schafen um die Wette zum Hafen...

 

 

Ein ganz langes Stück radeln wir an der Küste entlang, das Wattenmeer immer im Blick. Unzählige Möven und Schafherden begleiten unseren Weg. Die Sonne lacht dazu, wir sind glücklich.

Mittags erreichen wir Friedrichskoog. Der Aussichtspunkt Kronenloch lädt uns zu einer längeren Pause ein, was wir selbstredend annehmen und gerne für Tierbeobachtungen nutzen.

 

 

Nach gut 60 km im Sattel kommen wir wieder in Büsum an, genau richtig zu einem herrlichen Sonnenuntergang.

 

Das Meer stellt keine Fragen. Es versteht.

 

 

 

 

Zweite Runde,

von Büsum über Wöhrden zum Süderholmer Moor

 

Es ist noch etwas dunstig heute morgen, aber die Sonne wird gewinnen. Für heute haben wir uns vorgenommen zum Süderholmer Moor zu radeln, welches ein Stück im Landesinnern liegt. Einen ersten Stop legen wir im hübschen Dörfchen Wöhrden ein, mitten in der Marsch, im Herzen Dithmarschens, gelegen.

 

 

Gegen Mittag erreichen wir das Süderholmer Moor, seit 1972 als Schutzgebiet ausgewiesen.

Durch den Torfabbau entstanden Wasserflächen, sogenannte Torfstiche. Das Süderholmer Moor gehörte zu den größten Torfabbaugebieten Schleswig-Holsteins.

Die Landschaft heute ist geprägt durch Wasserflächen, Feuchtgebüsch, Feuchtwiesen, Röhrichtzonen und landwirtschaftlich genutzten Grünflächen. Es gibt viele Wander-und Radwege.

 

 

Weiter gehts Richtung Hemmingstedt. Dort besuchen wir die Windmühle Margaretha. Als der Müller Otto Carstens 1979 starb, wurde der Mühlenbetrieb aufgegeben. Ein Jahr später wurde die Mühle unter Denkmalschutz gestellt und 1987 restauriert.

Nächster Halt: Das Denkmal Dusendüwwelswarf. Es soll an die Schlacht bei Hemmingstedt am 17. Februar 1500 zwischen den Dithmarschern und dem Holsteinisch-Dänischen Koalitionsheer erinnern.

 

 

Wir sind auf dem Rückweg und haben das Glück eine Mutterkuh mit ihrem neugeborenen Kälbchen zu beobachten, ein schönes Erlebnis war das. 

Auf dem Weg zum Wattenmeer streifen wir den Wöhrdener Hafenstrom und das Wöhrdener Loch mit seiner Tierwelt.

 

 

Und schließlich...

 

Am Meer kann man das Glück einatmen.

 

 

 

 

 

Dritte Runde,

von Büsum Richtung Norden und

über Tönning zurück

 

Bereits kurz nach der Abfahrt erreichen wir heute unser erstes Ziel, das Büsumer Deichmuseum. Drei nachgebaute Deiche aus den Jahren um 1200, um 1600 und um 1800 zeigen uns hier, wie unterschiedlich die Deiche zur jeweiligen Zeit waren. Auf Schautafeln werden die wichtigsten Informationen rund um das Thema Deich anschaulich erleutert.

Immer am Meer entlang führt unser Weg. Etwa in der Mitte zwischen Büsum und dem Eider-Sperrwerk liegt das Schöpfwerk Hillgroven. Hier ist immer viel Wasser von den höher gelegenen Gebieten in Richtung Elbe, Nordsee und Nord-Ostsee-Kanal unterwegs. Der Deich- und Hauptsielverband Dithmarschen setzt daher auf den Einsatz von modernen Schöpfwerken, deren Pumpen binnen Sekunden Tausende Liter Wasser transportieren können, um die Wasserstände bei jeder Witterung optimal einzustellen zu können. Jedes Schöpfwerk muss rund um die Uhr das ganze Jahr über einsatzbereit sein. 

 

 

Wir erreichen das Eidersperrwerk, das größte Küstenschutzbauwerk Europas. Gebaut wurde es nach  einer großenSturmflut 1962, bei der mehr als 120 Deiche an der Küste brachen. Selbst Orte weit im Hinterland wurden überschwemmt. Der erste Spatenstich erfolgte am 29. März 1967, eingeweiht wurde das Sperrwerk im März 1973.

Fünf riesige Tore mit einer Breite von je 40 Metern regulieren seitdem den Zu- und Abfluss des Wassers. Im Inneren des Sperrwerks gibt es einen Tunnel für den Autoverkehr, vom Fußgängerweg darüber kann dieses beeindruckenbde Bauwerk besichtigt werden.

Mehr als 800 Hektar Land wurden durch den Bau gewonnen, das Katinger Watt entstand, weite Grün- und Waldflächen, durchzogen von Spazier- und Fahrradwegen. Vogelbeobachtungshütten und Aussichtstürme ermöglichen herrliche Einblicke in die Natur.

 

 

Wir radeln weiter durch diese schöne Gegend und erreichen bald das malerische Städtchen Tönning. Wir bummeln durch die Gassen, schauen in die hübsche Kirche St. Laurentius hinein und sind voller Bewunderung für die herrlichen Malereien im Innern. Der kleine Hafen mit seinen lauschigen Cafés lädt uns zum Verweilen ein.

 

 

Die Zeit vergeht wie im Flug, wir müssen uns auf den Rückweg nach Büsum machen. Schließlich wollen wir auch heute wieder einen solch prachtvollen Sonnenuntergang erleben dürfen wie in den letzten Tagen.

 

Es ist fast unmöglich, einen Sonnenuntergang zu beobachten und nicht zu träumen.

 

 

 

 

Vierte Runde,

von Büsum Richtung Meldorf und

Gudendorf

zurück nach Büsum

 

 

Wieder brechen wir früh auf, noch hat die Sonne Mühe den Morgennebel zu vertreiben. Das Städtchen Meldorf ist uns einen Stop wert, die St. Johannis-Kirche oder auch genannt Dom zu Meldorf lockt uns ins Innere. Warme Farben umfangen uns, schlicht und doch feierlich. Über den kräftigen Säulen schweben weit oben mittelalterliche Malereien in den Gewölbekuppeln.

In Meldorf  gibt es gleich zwei Mühlen, Südermühle und Nordermühle. Erstere schauen wir uns an, sie besteht schon seit dem 15. Jahrhundert und bestimmt das Stadtbild seither mit. Im Jahr 1892 wurde sie in der jetzigen Form aufgebaut. Ab 1984 liebevoll restauriert, beherbergte sie ab 1989 ein Restaurant, welches aber mittlerweile leider geschlossen wurde. 

Eine weitere Mühle sehen wir in Windbergen, die Mühle Olga. Sie wurde 1863 erbaut und 1978  zu einer Wohnmühle mit Flügelattrappen umgebaut.

Wir erreichen die Gedenkstätte Gudendorf, errichtet zur Erinnerung an das Schicksal sowjetischer Kriegsgefangener aus den Jahren 1941 bis 1945. Die genaue Zahl der auf dem Gelände bestatteten Toten lässt sich nicht genau belegen.

 

 

Der Weg zurück nach Büsum führt uns, wie könnte es auch anders sein, wieder ein Stückweit an der Küste entlang.

Wir freuen uns über die Tierwelt, ob bei einer Pferdefamilie mit ihrem hübschen Fohlen, oder beim Beobachten der Vogelwelt. Mit dem schon obligatorischen Wattspaziergang beenden wir den Tag.

 

Sonnenuntergänge sind der Beweis dafür, dass jeder Tag, egal was passiert,                               wunderschön enden kann.

 

Unseren letzten Tag haben wir wieder für Deutschlands einzige Hochseeinsel reserviert. 

Die Hauptinsel gibt es seit etwa 8000 Jahren, liegt etwa 60 km entfernt von der Küste. Nach einer schweren Sturmflut 1721  hat Helgoland eine kleine Schwesterinsel, die Düne. 

Wir freuen uns immer wieder auf die roten Buntsandsteinfelsen und fein-weiße Sandstrände, auf die Lange Anna mit ihren unzähligen Seevögel, deren Nester an den Felsen kleben.